Os(zedos) Blog | Ein radelndes Szaf auf Dosensuche

13. Jun

2016

Wahre Geschichte oder ein cleverer Schnorrertrick?

Sitze ich am Samstag abend in der U-Bahn auf dem Weg zur langen Nacht der Wissenschaften, steigt in Neukölln ein junger Mann mit Hund ein. Das Gesicht kam mir schon bekannt vor, ein Obdachloser den ich hier in der Gegend schonmal sah. Er fragte freundlich ob er sich zu uns setzen kann und ob der Hund nicht stört. Er setzt sich und beginnt sogleich zu telefonieren, bewusst laut damit alles es mithören können. Er erzählt einem Freund/Bekannten (?), dass er sich heute 200€ zusammengeschnorrt hat, ihm nun noch 20€ fehlen würden für den Wesenstest seines Hundes und die Polizei ja nun in einer Stunde vorbeikommt um den Hund mitzunehmen um ihn einzuschläfern. Packt dann demonstrativ das Geld aus, zählt nochmal nach, sagt dass er sich nicht verzählt hat, fragt die Person am anderen Ende um Hilfe, die wohl vorher angeboten wurde. Dann meinte er nur noch “Kannst du mir helfen? Nein? Dann probiere ich es alleine.” und legt auf. Beugt sich dann über seinen Hund und fragt “Was machen wir denn jetzt?”

Eine zugegeben rührende Geschichte, aber einige Dinge kamen mir spanisch vor.
Das Geld was er sich angeblich heute zusammenschnorrt hat, bestand aus Scheinen, grossen Scheinen, 3×50€, 20er und 10er. Vom schnorren? Dann verstrickte er sich auch in Widersprüche, erst sollte die Polizei kommen und den Hund mitnehmen zum einschläfern, dann kurz darauf sagte er, er käme ins Tierheim bis er die 20€ bezahlt. Dann erschien mir auch seltsam, dass an einem Samstag abend die Polizei einen Hund abholen soll. Ausserdem, weiss man das doch Wochen vorher dass ein Wesenstest ansteht. Kurzum, sagte mir mein Bauchgefühl, dass halt an der Geschichte was nicht stimmt.

Schlussendlich drückte ihm ein Fahrgast dann doch noch 20€ in die Hand und meinte nur “Hier, ist gut…” Also sein Ziel hat er ja dann erreicht, ob die Geschichte nun echt oder ein guter Fake war. Was meint ihr denn, Echt oder Fake?

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1 Kommentar

  • Ly · August 24, 2016 at 22:59

    Hallo, ich habe heute dieselbe Geschichte erlebt. Auch in Neukölln. Und meine Schwester vor 3 Wochen auch. Tja, verarscht. Ich habe ihm auch geholfen.

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